Dosisanteil außerhalb des Zielvolumens

Sehr geehrter Herr Prof. Ewen,
ich befinde mich momentan in der Einarbeitung als Sachverständiger nach RöV und habe heute mit einen Aufnahmeplatz bei einem Tierarzt geprüft. Dabei war an der angefertigten Aufnahme auffällig, dass in zwei Richtungen hinter den Blenden ein deutlich sichtbar höherer Strahlenanteil vorlag als in den dazu senkrechten Richtungen - bei etwa quadratischem Licht/Strahlenfeld. Das Strahlenfeld hat aber gut mit dem Lichtfeld überein gestimmt. Außerhalb dieses Feldes betrug die Dosis in dem etwas auffälligen Bereich ca. 2,5 % der Dosis im Nutzstrahlenfeld. Gibt es eine DIN bzw. IEC, in welcher ein maximal zulässiger Strahlenanteil hinter den Blenden im Vergleich zum durch die Blenden eingestellten Nutzstrahl definiert ist?
Mit freundlichen Grüßen
André Belger
andre.belger
Sehr geehrter Herr Belger, nach Rückfrage bei Sachverständigen könnte folgender Sachverhalt vorliegen: Wenn die erhöhten „Strahlenanteile“ in Längsrichtung des untersuchten Tieres aufgetreten sind, könnte es sich um Streustrahlung aus dem Tierkörper handeln. Da in einem Film-Folien-System der Film sehr effektiv durch das Licht der Verstärkungsfolie exponiert wird und kaum durch die Röntgenstrahlung selbst, wäre eine schon verhältnismäßig geringe Streustrahlendosis zu einer Schleierbildung und damit zu einer gewissen Kontrastverringerung in der Lage. Möglicherweise ist hier auch die so genannte extrafokale, also nicht im Brennfleck (Fokus) entstehende Röntgenstrahlung beteiligt. Diese lässt sich mittels moderner, in der humanmedizinischen Röntgendiagnostik üblicherweise genutzter Blendensysteme weitgehend abschirmen. Das ist bei tiermedizinischen Röntgenuntersuchungen nicht unbedingt zwingend notwendig und deshalb auch nicht immer vorhanden. Fazit: Ein „deutlich sichtbarer Strahlenanteil“ muss nicht unbedingt mit einer signifikant erhöhten Dosis verbunden sein. Die Übereinstimmung zwischen Strahlen- und Lichtvisierfeld ist ja erfreulich, hat aber mit dem hier diskutierten Problem wohl nichts zu tun. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
Klaus Ewen

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