HWS A.P. mit bewegtem Unterkiefer

Sehr geehrter Herr Prof.Dr.Ewen,

nachdem eine Kollegin von einem Rö-Kongress zurückgekommen ist, haben wird eine Unsicherheit, was die Durchführung einer Röntgenaufnahme anbelangt.
Es geht um die HWS ap mit bewegtem Unterkiefer.
Meines Wissens nach darf diese wegen erhöhter Belichtungszeiten nicht mehr durchgeführt werden; auf dem Kongress wurde aber genau diese Aufnahme zur Demonstration richtiger Einstellung gezeigt.
Was ist nun korrekt, gibt es ein Verbot? Wenn ja, wo ist das explizit aufgeführt, in den Leitlinien habe ich nichts gefunden?!
Mit freundlichen Grüßen
Chris Jahn

Jahnke.tfk
Sehr geehrter Herr Jahn, zunächst einmal zum Verständnis für die anderen Leser des Forum RöV: Als ´geklapperte Röntgenaufnahme´ (Synonym: Aufnahme mit bewegtem Unterkiefer nach Ottonello) bezeichnet man eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule (HWS), bei der der Patient zum Aufnahmezeitpunkt den Mund kontinuierlich schnell öffnet und schließt. Durch die Bewegung ´verwischt´ der Unterkiefer auf dem Röntgenbild und die HWS ist dank deutlich weniger Überlagerungen besser zu beurteilen. Bei herkömmlichen Aufnahmen der HWS werden oft wichtige Anteile überlagert und nicht selten müssen Aufnahmen wiederholt werden. Gute Mitarbeit des Patienten und eine/n erfahrene/n MTRA vorausgesetzt, kann eine geklapperte HWS- bzw. Dens-Aufnahme deutlich zu einer verbesserten Aufnahmequalität und Beurteilbarkeit beitragen. (Text aus Befund.net med.Fachwissen online) Antworttext Forum: Bei einer Röhrenspannung von ca.70 kV wird bei freier Belichtung die Röhrenstromstärke niedrig gewählt und die Belichtungszeit auf 1000 ms erhöht. Eine leitliniengerechte „normale“ HWS-ap-Aufnahme benötigt eine Belichtungszeit von max. 100 ms. Wenn man an die „analoge Zeit“ zurückdenkt, dürfte nach unserer Meinung bei derselben Schwärzung dann die Dosis nicht höher sein als bei einer „normalen“ HWS- Aufnahme. MTAs, die wir gefragt haben, arbeiten bei allen Aufnahmen mit bewegtem Unterkiefer mit Belichtungsautomatik (wegen der Schwierigkeit bei der Wahl der passenden Röhrenstromstärke). Bei maximal 100 ms kann dann eine Verwischung nur marginal sein. In einem in Kürze neu veröffentlichen Standardwerk zur Einstelltechnik soll diese Aufnahmetechnik auch weiterhin beschrieben werden. Also gilt weder „verboten“ noch „nicht mehr empfohlen“. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
Klaus Ewen

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