Überstrahlung / Gonadenschutz
Sehr geehrter Prof. Ewen, ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, weil ich nach einer dieser Woche durchgeführten Röntgenuntersuchung sehr beunruhigt bin. Zum Sachverhalt: Im Auftrag der DRV musste ich ich mich bei einem Orthopäden vorstellig machen, als allererstes, ohne dass vorher ein aufklärendes Gespräch stattgefunden hat, wurden drei Röntgenbilder angefertigt. Den Gonadenschutz habe ich falsch angelegt, da während des ganzen Prozederes die Arzthelferin anwesend war, sogar als ich mich ausgezogen habe. Alles musste sehr schnell gehen. Irritiert durch die Anwesenheit der Arzthelferin war es mir nicht möglich, mich sozusagen auf das ´Wesentliche´ zu konzentrieren. Genauso schlimm empfand ich die darauf folgende Untersuchung, die keine fünf Minuten gedauert hat. Unmittelbar danach verspürte ich starke Schmerzen in den Hoden sowie im Unterbauch, einhergehend mit Durchfällen. Diese Beschwerden dauern bis heute noch an. Deshalb wollte ich Sie fragen, in wie weit die Möglichkeit einer Überstrahlung im Zuge einer (falsch durchgeführten?) Röntgenuntersuchung besteht, darüber hinaus, ob die Arzthelferin mich nicht hätte darauf aufmerksam machen müssen, dass der Gonadenschutz nicht richtig sitzt, denn dessen falsche Positionierung war ja offensichtlich. Ich bin um meine Gesundheit wirklich besorgt und hoffe, dass Sie mir mit Ihrer Auskunft weiterhelfen können. Vielen Dank im Voraus!
Hallo Christian, zunächst einmal das Wichtigste: Sie müssen sich wegen einer möglicherweise falsch durchgeführten Röntgenuntersuchung oder wegen eines eventuellen technischen Defektes an dem Gerät keine Sorgen machen, weil die von Ihnen geschilderten, unmittelbar danach einsetzenden körperlichen Beschwerden keineswegs von einer zu hohen Strahlendosis verursacht sein können. Typisch für die gesundheitlichen Folgen hoher Dosiswerte ist, dass diese Symptome nicht wie bei Ihnen sofort sondern erst sehr viel später auftreten (Tage, Wochen, Monate). Offensichtlich waren die Röntgenaufnahmen ja auch in Ordnung, sonst hätte man Ihnen in dieser Hinsicht irgendetwas gesagt, z.B. dass die Untersuchung wiederholt werden müsste. Dass Sie ärztlicherseits nicht darüber aufgeklärt worden sind, warum diese Röntgenuntersuchung erforderlich sein soll, ist sicherlich ein Lapsus, der nicht vorkommen darf. Was das Verhalten der Arzthelferin betrifft, so kann man darüber diskutieren, ob diese, abgesehen von der Nichtbeachtung der nicht korrekt angelegten Hodenkapsel, sonst noch etwas falsch gemacht hat. Schließlich gehört es zu ihrer Aufgabe, den Patienten am Röntgengerät richtig zu lagern und die Feldgröße korrekt einzustellen. Dazu muss sie natürlich im Röntgenraum sein. Fazit: Ich sehe aus dem, was Sie hier geschildert haben, keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen Ihren Beschwerden und der durchgeführten orthopädischen Röntgenuntersuchung. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
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