Sehr geehrter Hr. Prof. Ewen,
ich bin kardiologische Fachassistentin und arbeite seit vielen Jahren im Herzkatheterlabor. Zu meinem Arbeitgebiet gehören die verschiedensten invasiven kardiologischen Eingriffe ( Schrittmacherimplantationen, HK, TAVI, etc.). Das heisst ich trage meinen Röntgenschutz zeitlich gesehen unterschiedlich lang (ca 4-5 Stunden netteo) und stehe auch zeitweise recht nah am Bildwandler.
Wie sicher ist der Gebrauch von bleifreien Schürzen im alltäglichen Einsatz im Herzkatheterlabor.
Gibt es Produktempfehlungen?
Stehen möglicherweise auch neue Richtlinien zur Verfügung?
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihre Bemühungen.
Mit besten Grüßen aus München,
Yvonne Knoll
bleifreie Röntgenschürzen im Herzkatheterlabor
Sehr geehrte Frau Knoll, es gibt immer wieder Kritik an der Nutzung von bleifreier Schutzkleidung (Entstehung sehr niederenergetischer sog. Röntgenfluoreszenzstrahlung durch Auftreffen der Streustrahlung auf das Schürzenmaterial, was zu einer gewissen zusätzlichen Exposition beitragen kann), aber entscheidend ist der Bleigleichwert der Schürze (Abschirmwirkung einer Schürze, ausgedrückt durch einen Zahlenwert in mm Blei - also so, als ob die Schürze aus Blei hergestellt wäre). Dieser Bleigleichwert ist im Inneren der Schürze auf einem Schildchen angegeben und er sollte 0,35 mm betragen (DIN 6815), und zwar egal, aus welchem Material die Schürze tatsächlich hergestellt ist. Es gibt auch Schürzen mit einem Bleigleichwert von 0,5 mm oder solche, die auch den Rücken abdecken (sog. Mantelschürzen), aber alle sind natürlich entsprechend schwerer. Wenn wir schon über Schutzkleidung in einem vielbeschäftigten Herzkatheterlabor reden, denken Sie auch an den Schilddrüsenschutz und, wenn möglich, auch an eine Schutzbrille. Und das gilt für das gesamte Team im Röntgenraum! Mit freundlichem Gruß K. Ewen
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