Expositiondaten erfassen + Dosismanagement + Röntgentagebuch

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der neuen SV-RL (07.06.2021) steht geschrieben, dass nach §114 Funktionen vorhanden sind, die die Parameter des Patienten elektronisch aufzeichnet und für die Qualitätssicherung elektronisch nutzbar macht.

Folglich sollen Expositionsdaten in dem Falle der DFP Wert, Untersuchungsart, etc. digital erfasst und weiterverwertbar sein, um ggf. Überschreitungen der Dosisreferenzwerte signalisiert zu bekommen.

Dies kann natürlich auch auf einem anderen Weg geschehen.

Frage 1:

Heisst das, dass das konventionelle Röntgentagebuch speziell im niedergelassenen Bereich ausgedient hat?

Frage 2:

Würde "im schlimmsten Fall" (Praxis arbeitet analog) auch eine Dokumentation in einer Exceltabelle möglich sein?

Frage 3:

M.E. ist ein Dosismanagement nicht zwingend erforderlich! Es müssen lediglich, wenn nicht ohnehin schon, Expositionsdaten erfasst werden, zugeordnet werden und für ein Dosismanagement bereitgestellt werden. Aber eine definierte Vorgabe gibt es diesbezüglich nicht, oder?

Sprich die Nutzung eines Dosismanagements wäre freiwillig! Natürlich müssen die Expositionsdaten auch ohne Dosismanagement erfasst und mit den Referenzwerten verglichen werden, und ggf. bei einer Überschreitung derer dies zu begründen.

Vorab besten Dank!

J.H.

JH

Ob eine digitale Erfassung und Speicherung notwendig ist hängt zunächst einmal vom Aufnahmeverfahren ab. Für projektionsradiographische Aufnahmen gilt die Maßnahme nur für Neugeräte, die ab dem 1.1.2023 in Betrieb gehen. Dazu wird mit großer Wahrscheinlichkeit keine Film-Folien-Radiographie gehören.

Anders sieht dies bei Durchleuchtungs- und Interventionsanlagen aus. Letzteres dürfte auch kein Problem sein, da nahezu alle Anlagen über MPPS oder RDSR verfügen. Zumindest gibt es ein proprietäres Dosisprotokoll.

Kritisch wird es bei mobilen C-Bögen. Hier sind bei sehr alten Anlagen die Bedingungen häufig nicht erfüllt. Dieses Problem wurde auch vom Länderausschuss und dem BMUV erkannt. Es wird derzeit an einer vertretbaren Lösung gearbeitet.

H. Lenzen, Münster

H. Lenzen

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