Nochmal Fragen zur CTDIvol- beim Bolus - Tracking in der 2 mm Messchicht.

Bolus-Tracking:

- wir haben einen sehr modernen Scanner. Beim Bolus-Tracking überschreiten wir in der 2mm-Mess-Schicht i.d.R. die CTDIvol der DRW aber nicht die Meldeschwelle von 80 mGy. Ist es korrekt, dass die Bolus-Tracking CTDIvol. "unabhängig" von der DRW der Gesamtspirale entsprechender Untersuchungen (z.B. Aortendarstellung) ist?

Wie kommt es hier zu den hohen Werten der dünnen Bolus-Tracking Schicht, obwohl die CTDIvol und das DLP der Gesamtspirale deutlich geringer sind als die DRW. Ist es richtig, dass beim Bolus-Tracking die Einzelmessungen in der 2 mm Schicht alle summiert werden?

- in den Beispielen "Meldepflicht-für-Bedeutsame- Ereignisse (https://www.apt.drg.de/de-DE/5189/meldepflicht-fuer-bedeutsame-ereignisse/) schreiben Sie, dass es bei der Hirn-Perfusion zur Überschreitung des CTDIvol-Schwellenwerts von 120 mGy kommt und das nicht meldepflichtig ist, weil die Werte hier summiert werden. Gilt das auch für eine Überschreitung des CTDIvol Schwellenwerts von 80 mGy bei der Bolus-Triggerung von Cardio-CTs, wenn alle anderen DRWs der Untersuchung deutlich niedriger sind als die DRWs?

Ich hoffe um Klärung, da mich die Fragen aktuell sehr beschäftigen.

Viele Grüße

 

 

Richard

Hallo Richard

dass moderne CT-Scanner beim Bolustracking in Summe einen hohen CTDI verursachen liegt, wie Sie selbst schon angemerkt haben, an der dünnen Schichtdicke. Bei kleiner Schichtdicke ist das Rauschen deutlich höher, und dies wird dann durch eine höhere Dosis kompensiert. Andere Hersteller verwenden beim Bolustracking Schichtdicken von 10 mm und können daher mit deutlich geringeren Dosiswerte arbeiten.

Das Bolustracking ist als eine Untersuchungsserie aufzufassen, da hier immer and der gleichen Stelle exponiert wird und sich daher die Einzelexpositionen auch hinsichtlich des möglichen Risikos überlagern, deshalb werden hier die CTDI-Werte auch entsprechend aufsummiert.

Das Bolustracking zählt auch nicht zu den DRW. Die DRW werden zwar pro Untersuchungsserie definiert, jedoch gibt es keine (noch) keine Referenzwerte für das Bolustracking.

Bei der Hirnperfusion werden analog ebenfalls die CTDI-Werte aufsummiert. Bei einigen Herstellern/Geräten wird die 120 mGy Schwelle für ein mögliches bedeutsames Vorkommnis dabei überschritten. Dass sich es dann aber in der Regel nicht um ein meldepflichtiges Ereignis handelt, liegt darin begründet, dass es sich bei einem meldepflichtigen Ereignis um eine unbeabsichtigte Exposition handelt. Sowohl beim Bolustracking als auch bei der Hirnperfusion handelt es sich aber in der Regel um beabsichtigte (und notwendige) Expositionen. Nichts desto trotz sollte aber gerade hier auch eine Optimierung der Protokolle stattfinden. Dies ist aber oft aufgrund der verwendeten Auswertesoftware nicht immer einfach möglich und bedarf sehr viel Abstimmung auch mit den Applikationsspezialisten der Hersteller. Inzwischen sind aber für die Hirnperfusion Referenzwerte bei der jetzt geplanten Aktualisierung der DRW im Gespräch.

Beim Bolustracking wäre es hilfreich, wenn die Hersteller erlauben würden die Schichtdicke zu verändern. Die APT hat dieses Problem bei den betroffenen Herstellen auch bereits angemerkt.

Viele Grüße

Georg Stamm

georgstamm

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