Röntgen ohne Schutz

Hallo, ich habe eine Frage zu der Schutzkleidung beim Röntgen in der Zahnarztpraxis. Von mir wurden zwei Zahn-Einzelbildaufnahmen gemacht und eine OPG. Die ausführende Person war erst kürzlich von einer anderen Zahnarztpraxis in diese gewechselt und hatte sichtlich Probleme die Geräte zu bedienen, da diese sich von der in der alten Praxis unterschieden. Eine umfassende Einweisung hatte Sie wohl nicht bekommen. Auf meine Frage nach dem Röntgenschutz (Strahlenschutzschild, Bleiweiste) sagte sie nur, dass dies bei den modernen digitalen Geräten nicht mehr notwendig sei. Ich sah diese Gegenstände auch nicht in dem Röntgenraum. Nach einigem hin und her hatte Sie es dann geschafft zwei Bilder anzufertigen. Leider waren diese sehr verwackelt und daher auch nicht wirklich nutzbar. Beim OPG hatte Sie sich dann Hilfe von einer Kollegin geholt.

Folgende Fragen hätte ich:

- Nach meinen Recheren ist eine Bleiweste wohl tatsächlich nicht mehr notwendig aber ein Strahlenschutzschild beim Einzelzahnröntgen zum Schutz der Schilddrüse wird noch empfohlen. Ist die Aussage daher richtig, dass ich diese beim digitalen Röntgen nicht mehr benötige? Wie wahrscheinlich ist ein Schaden zum Beispiel an der Schilddrüse wenn das Schild nicht verwendet wird?

- Kann durch die evtl. unsachgemäße Benutzung des Röntgengerätes (Einzelbildaufnahme) eine erhöhte Strahlenbelastung aufgetreten sein oder sind die Geräte dahingehend vor Fehlbenutzung gesichert? Die beiden Aufnahmen habe ich Ihnen angefügt.

Ich mache mir hier große Sorgen, da ich die Gefahr durch die ausgesetzte Strahlung nicht wirklich einschätzen kann.

Vielen Dank

Michael

Heller

Lieber Michael

für alle konventionellen Röntgenuntersuchungen wird von der Verwendung von Strahlenschutzmitteln abgeraten, bzw. nicht mehr als notwendig erachtet. Dies läßt sich sowohl mit dem Stand der Technik der Aufnahmen als auch speziell bei den Zahnröntgenaufnahmen mit der geringen Streustrahlung begründen. Ein spezielles Strahlenschutzschild für den Schutz der Schilddrüse ist laut der Empfehlung der Strahlenschutzkommission (SSK vom Sept. 2022) ebenfalls nicht notwendig. Die Exposition der Schilddrüse wird bei Intraoral-Aufnahmen sogar als deutlich geringer im Vergleich zu Orthopantomogramm-Aufnahmen angesehen.

Ein erhöhtes möglichen Risikos durch die Einzelbildaufnahme kann ich anhand der Bilder so nicht erkennen und halte ich auch für äußerst unwahrscheinlich, so dass eine Sorge Ihrerseits unbegründet ist.

Viele Grüße

Georg Stamm

georgstamm

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