Strahlenschutzbekleidung in den unterschiedlichen Abteilungen

Hallo Zusammen,

bei mir ist vom SSV angefragt worden, ob die Strahlenschutzbekleidung in den unterschiedlichen Abteilungen Endoskopie, OP, Urologie, Herzkathederlabor und interventionelle Radiologie ausreichend dimensioniert ist bzgl. Schutzbrillen und Bleigleichwert. Da die Anlagen teilweise mit unterschiedlichen maximalen Röhrenspannungen arbeiten, müsste sich das ja theoretisch auch auf den Bleigleichwert der Röntgenschutzschürzen und die Schutzausrüstung auswirken. Wo kann ich dazu qualifizierte Informationen finden? Vorab Danke für Ihre Mühen.

Karsten

Entschuldigen Sie die späte Antwort, aber ich hatte die zugewiesene Frage wohl übersehen.

Eine Leitlinie oder offizielle Empfehlung für Strahlenschutzbekleidung in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen existiert m.W. nicht. Ich kann Ihnen aber gerne meine persönliche Sichtweise mitteilen.

Strahlenschutz ist bekanntermaßen immer ein kompromiss zwischen Kosten und Nutzen, da ein vollständiger Schutz nicht möglich ist. Als Kosten sehe ich hierbei eher das Gewicht der Schutzkleidung. Wie Sie selbst schon angemerkt haben werden in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen verschiedene Röntgenenergien genutzt. Auch die die Patientendosis, und damit die Gesamtdosis der Streustrahlung, unterscheidet sich stark.

Generell sollte daher sowohl bei höherer Röntgenenergie, als auch höhere Gesamtdosis höhere Bleichgleichwerte verwenden. Empfehlen würde ich folgendes:

1. Chirurg./Orthp. OP, Ambulanz, etc. : 0,25 mm Pb

2. Endoskopie, Urologie, Herzkatheder, interv. Radiologie, Gefäßchirurgie: 0,35 mm Pb

3. CT-Interventionen: 0,5 mm Pb

Strahlenschutzbrillen sollten bei 2 und 3 immer getragen werden. Im Einzelfall hängt die notwendige Schutzkleidung natürlich auch vom individuellen Untersuchungsspektrum und der Verwendung von weiterem Strahlenschutzmaßnamen (Strahlenschutzscheibe, Strahlenschutzwand, Unterstischstrahlenschutz, etc.) ab.

Ich hoffe damit weitergeholfen zu haben.

 

mfg

 

Bernhard Renger

 

 

Bernhard Renger

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